Adaptation von: P. Schildknecht & C.A. Burga, Geographisches Institut der Universität Zürich, 2008.
Der Götterbaum, der Kirschlorbeer und die Robinie gelten in der Schweiz als invasive gebietsfremde Arten (Info Flora - Liste der invasiven Neophyten in der Schweiz, 2014).
Strichzeichnungen von: Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete; Band 2, 1970; Hess, Landolt und Hirzel, Birkhäuser Verlag (Springer Nature).
Wald mit zahlreichen exotischen Arten mit immergrünen, lederartigen Blättern (Laurophyllen).
Bild: Museo cantonale di storia naturale
Bei den Neophyten handelt es sich um exotische Pflanzen, die der Mensch nach 1492 eingeführt hat. Die Entdeckung Amerikas bedeutete eine beträchtliche Zunahme des Handels und des Artentauschs zwischen den Regionen der Welt. Die exotischen Pflanzen, die vor diesem Datum eingeführt wurden, werden stattdessen Archäophyten genannt und gelten als integraler Bestandteil der einheimischen Flora. Die meisten Neophyten finden in der Natur keine idealen Überlebensbedingungen und falls sie sich doch spontan reproduzieren und verbreiten können, erzeugen sie keine Probleme. Einige etablieren sich jedoch in der Natur und breiten sich beträchtlich aus, was zu offensichtlichen Schäden für die Biodiversität, die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft führt: Daher werden sie als invasive Neophyten bezeichnet.
Die exotische Flora von Monte di Caslano zählt 45 Neophyten, von denen 14 invasiv sind. Einige wurden zu Beginn des 20 Jahrhunderts während der Wiederaufforstung eingeführt. Andere, wie der Kirschlorbeer, die Kopoubohne und die chinesische Hanfpalme, wurden aus Parks und Gärten in den Wald eingeschleppt und haben sich dort eingenistet. So werden insbesondere in der Nähe der Siedlungen neue Waldarten beobachtet, die durch zahlreiche exotische Arten gekennzeichnet sind, welche die einheimischen Arten verdrängen. So zum Beispiel Wälder mit immergrünen Laubgehölzen (Laurophylle) und Robinienwälder.
Um den Schaden von invasiven Neophyten zu begrenzen, versucht man soweit möglich einzugreifen. Beispielsweise mit dem Projekt der Gemeinde Caslano und dem Kantonalen Amt für Raumplanung, das darauf abzielt, das Wachstum der Populationen des aus Asien stammenden Götterbaums am Südhang des Berges einzudämmen. Der Götterbaum ist eine sehr wettbewerbsfähige Pflanze und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität dar. Das Ziel des Projekts ist zwar nicht die Ausrottung, die sicherlich wünschenswert aber wegen des schwierigen Geländes kaum erreichbar ist, sondern die Eindämmung der Expansion durch eine Bewirtschaftung, die die Erhaltung wertvoller Umgebungen wie die Trockenwiesen anstrebt.