Carta geologica
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Der Giumello-Gneis ist der Fels aus variszischem Grundgestein, das hier zum Vorschein kommt. Bild: Museo cantonale di storia naturale |
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Verteilung von Land und Meer im Karbonzeitalter und Position der Entstehungsumgebung der Gesteine des Monte Caslano (Stern) innerhalb der Variszischen Gebirgskette. |
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Querschnitt von Giumello-Gneis unter dem Mikroskop bei polarisiertem Licht. In einer überwiegend quarz- und feldspathaltigen Masse verleiht die Ausrichtung der weissen (farblosen) und dunklen (braunen) Glimmer in den lamellaren Kristallen dem Gestein Schieferung und Glanz. Bild: Museo cantonale di storia naturale |
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Die an dieser Stelle zu beobachtenden Gesteine gehören zum felsigen Grundgestein des Monte Caslano und bilden den südlichsten Punkt, an dem Giumello-Gneis zu Tage tritt. Nach Norden hin erstreckt sich diese Formation bis zum Mottone di Giumello (oberes Morobbia-Tal), wo sie ihre höchste Entwicklung erreicht. Dies ist zweifelsohne eines der ältesten Gesteine des Sottoceneri. Der Silberglanz entsteht durch die Ausrichtung von lamellaren Kristallen aus weissem Glimmer (Muskovit), die dem Gesteinsgefüge seine charakteristische Schieferung und die daraus folgende Brüchigkeit entlang der gewölbten Ebenen verleiht. Dunkler Glimmer (Biotit), Quarz und Feldspat sind die anderen Minerale, aus denen sich das Gestein zusammensetzt. Die rötlichen Farben sind hingegen eine Folge der Verwitterung. Giumello-Gneis ist ein aluminiumreiches Silikatgestein und stammt aus einem lehmhaltigen Sediment, das über 500 Millionen Jahre alt ist. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt er jedoch erst vor 340 Millionen Jahren, im Unterkarbon, bei der Entstehung eines Gebirgssystems in der Nähe des Äquators: der Variszischen Gebirgskette. |
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Bei diesem Vorgang wurde das Gestein bei Temperaturen um die 600 °C und Druck um die 8.000 bar umgeformt, wobei unter anderem die präferenzielle Ausrichtung der Glimmerkristalle bestimmt wurde. In unserer Region wurde die Variszische Gebirgskette schon bald durch Erosion abgeflacht. Aus dem daraus resultierenden Schutt entstanden die Sande und Kiese des Manno-Konglomerats (Oberkarbon, vor 310 Millionen Jahren), die in den Steinbrüchen des gleichnamigen Orts bei Lugano und, wenn auch nur vereinzelt, auf dem Monte Caslano auszumachen sind. Das variszische Grundgestein des Monte Caslano trägt auch einen Beweis für die südliche Begrenzung der Val-Colla-Linie in sich, einer wichtigen Bruchlinie, die sich dann in Richtung Nordosten bis hinauf zum Monte Gazzirola und darüber hinaus ausdehnt. Die Val-Colla-Linie ist ein Einschnitt in das variszische Grundgestein, das den nördliche Teil des Monte Caslano ausmacht. Allerdings zieht sie sich nicht weiter nach Süden durch den ab dem Perm entstandenen Bergteil, was wiederum für sein Karbon-Alter spricht. |
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Im Oberkarbon, während der Ablagerung des Manno-Konglomerats, begünstigte das warm-feuchte Klima der äquatorialen Breitengrade die Entwicklung dichter Wälder aus Baumfarnen, Riesen-Schachtelhalmen und Riesen-Bärlapp. Bild: Field Museum Library |
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